Nadine Holthaus

In der Begegnung mit einem Pferd, begegnen wir auch uns selbst

 

Konzept Humanship

 

2005 kam ich das erste mal mit Humanship, so wie ich es auch heute noch verstehe, in Berührung. Ich durfte an einem Kurs mit Ian Benson teilnehmen.

20 Jahre später bin ich froh, dass mein Weg mich hierhin geführt hat, in die professionelle Arbeit mit Mensch und Pferd, mit einem besonderen Blick auf Zusammenhänge, die viel mehr steuern, als uns meist bewusst ist.

 

Humanship bedeutet die Beziehung zwischen Pferd und Mensch zu fokussieren und geht noch tiefer mit der Frage – wie ist eigentlich die Beziehung zu mir selbst?

Während bei den gängigen Methoden ein großer Anteil der Umgang, die Konditionierung und das Training des Pferdes mit dem Ziel eines verbesserten „Gehorsams“ praktiziert wird, setzt Humanship klar davor an:

Wie gehe ich als Mensch, als Person, überhaupt in den Kontakt mit einem Gegenüber? Mit mir selbst? Was macht das mit mir persönlich und welche Rückmeldung erhalte ich von meinem Gegenüber (Pferd)? Fühle ich mich wohl damit, fühlt sich mein Gegenüber (das Pferd) wohl mit mir?

 

Viele Fragen, die oftmals übergangen, unbeantwortet oder schlichtweg vergessen werden zu stellen, finden im Humanship ihren Raum und ihre Antworten.

Für mich mittlerweile der rote Faden in der Arbeit mit Pferd und Mensch.

Training und Beziehung werden so als gleichwertige Säulen im Umgang mit Pferden etabliert und viele Missverständnisse finden hier ihre Auflösung.

 

Humanship ist ein Prozess, der einmal begonnen, ein Potential entwickelt, welches das eigene Leben bereichert und zur Weiterentwicklung persönlicher Kompetenzen nachhaltig beiträgt.  

In diesen Kompetenzaufbau fließt das Training mit ein. So nehmen beide Felder gleichberechtigt Raum zwischen Pferd und Mensch ein. Der Fokus des Trainings liegt auf dem körperlichen Wohlbefinden für Mensch & Pferd.


Wie geht Humanship

 

Das wird oft als ein „Spiegel“ formuliert, dabei ist es so viel mehr.

Denn Pferde sind so viel mehr als ein Spiegel, sie haben ihr eigenes Wesen, ihre eigenen Ziele und vor allem auch Bedürfnisse.

Also ist es wichtig zunächst einen Blick auf die eigenen Themen und Bedürfnisse zu werfen und diese im Kontakt mit einem Pferd zu kennen. Nur so kann ich auch authentisch – kohärent – wirken. 

So zeige ich, was ich innerlich auch fühle.

Das finden Pferde gut, denn so wissen sie, woran sie bei uns sind und das schafft Vertrauen.

 

Eine so kohärent aufgebaute Verbindung schafft nachhaltiges Vertrauen.

Natürlich ist es auch für uns wichtig, dass wir die Themen und Bedürfnisse des Pferdes kennen (lernen).

Oftmals werden Pferde vermenschlicht und anstatt zu beobachten, interpretieren wir viel zu schnell.

Humanship ist im Hier und Jetzt das eigene Gefühl bewusst wahrnehmen, die Resonanz des Pferdes verstehen lernen. Es ist die Praxis, die im Idealfall den Menschen darauf vorbereitet im eigenen System aufzuräumen, bevor er in ein anderes eingreift.

 

Am Boden, beim Reiten, zu jeder Zeit in der Pferd & Mensch miteinander sind.